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coming up: permière of enEn, new electro acoustic trio on october 17th, 2022, in Magdeburg
Jacobien Vlasman – voc, elctr., comp
Peter Meyer – guitar, electr.
Miles Perkin – bass, electr., perc, voc
coming up: permière of enEn, new electro acoustic trio on october 17th, 2022, in Magdeburg
Jacobien Vlasman – voc, elctr., comp
Peter Meyer – guitar, electr.
Miles Perkin – bass, electr., perc, voc
Jaco Says Yes
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vlasman / niescier 5
upcoming
19.06.2024 Inside… @Schlot: Laura Robles, Berlin (Organisation)
14.07.2024 Schlot, Berlin, with Alex Will (el-b)
11.09.2024 Inside… @Schlot: Almut Kühne, Berlin (Organisation)
09.10.2024 Inside… @Schlot: Peter Meyer, Berlin (Organisation)
13.11.2024 Inside… @Schlot: Els Vandeweyer, Berlin (Organisation)
21.11.2024 rejazz-festival @Schlot, Berlin (Organisation)
22.11.2024 rejazz-festival @Schlot, Berlin (Organisation)
23.11.2024 rejazz-festival @Schlot, Berlin (Organisation)
08.01.2025 Inside… @Schlot: Bastian Stein, Berlin (Organisation)
12.02.2025 Inside… @Schlot: Liz Kosack, Berlin (Organisation)
past
16.05.2024 Limbach-Oberfrohna, Esche-Museum, with Bauhauskapellentraum
[krankheitsbedingt abgesagt]
08.05.2024 Inside… @Schlot: Ludwig Hornung, Berlin (Organisation)
22.04.2024 ZigZag Jazzclub, Berlin, Jazz Encounters
with Almut Kühne (voc), Evi Filippou (vib), Urs Johnen (cb)
[krankheitsbedingt abgesagt]
10.04.2024 Inside… @Schlot: James Banner, Berlin (Organisation)
10.01.2024 Inside… @Schlot: Kalle Kalima, Berlin (Organisation)
13.12.2023 Inside… @Schlot: Roland Neffe, Berlin (Organisation)
29.11.2023 rejazz-festival @A-Trane, Berlin (Organisation)
26.11.2023 Nürnberg with Bauhauskapellentraum
22.11.2023 rejazz-festival @A-Trane, Berlin (Organisation)
08.11.2023 Inside… @Schlot: Wanja Slavin, Berlin (Organisation)
13.12.2023 Inside… @Schlot: Roland Neffe, Berlin (Organisation)
11.10.2023 Inside… @Schlot: Julie Sassoon, Berlin (Organisation)
13.09.2023 Inside… , Kunstfabrik Schlot, Berlin with enEn & Jaco Says Yes
14.06.2023 Inside… @Schlot: Lina Allemano, Berlin (Organisation)
11.06.2023 Dan Robin Matthies Trio feat. Jacobien Vlasman @Schlot:
Dan Robin Matthies (p, keyboard), Alex Will (e-bass), Rainer Winch (dr)
06.05.2023 Grünauer Jazzbühne with Bauhauskapellentraum
05.04.2023 Inside… @Schlot: Kit Downes, Berlin (Organisation)
23.11.2022 rejazz-festival @A-Trane, Berlin (Organisation)
16.11.2022 rejazz-festival @A-Trane, Berlin (Organisation)
09.11.2022 rejazz-festival @A-Trane, Berlin (Organisation)
21.10.2022 Kunstverein Husum with Bauhauskapellentraum
20.10.2022 CVJM, Lübeck with Bauhauskapellentraum
17.10.2022 Jazz in der Kammer, Magdeburg with with enEn
28.11.2020 ZigZag Jazzclub, rejazz-festival, Berlin with Jaco Says Yes
[coronabedingt abgesagt]
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Josef Engels über Jacobien Vlasman
Was ist Gesang? Man kann in Lexika nachschlagen, die Fachliteratur durchwühlen oder einfach die Online-Enzyklopädie Wikipedia bemühen. Dort heißt es: „Gesang ist der musikalische Gebrauch der menschlichen Stimme und wahrscheinlich die älteste und ursprünglichste musikalische Ausdrucksform des Menschen. Gesang existiert in sehr unterschiedlichen Formen, vom spontanen, improvisierten Singen einzelner Töne oder Tonfolgen über Volkslieder bis zu Kunstliedern, virtuos verziertem Kunstgesang und vielstimmiger Chormusik.“
Aber streng genommen braucht man all diese Definitionen nicht. Es reicht eigentlich schon, Jacobien Vlasman bei der Arbeit zuzuhören und zuzuschauen. Wie sie Töne aus ihrem Innersten schöpft und sie als luftige Kunstgebilde in den Raum stellt. Mal nur als Geräusch, als kindlichen Glücksjuchzer oder Schmerzensschrei, mal als komplexe nonverbale Melodielinie wie einen rasanten Saxofonlauf, mal als Lied mit Texten und Worten, aber ohne den einengenden Käfig der Bedeutungsbezüge und Klischees. Für Besucher ihrer Konzerte ein faszinierendes Erlebnis, das lange nachhallt.
„Vokal total“ – so könnte man das Betätigungsfeld der in Amsterdam geborenen und in Deutschland aufgewachsenen Sängerin umschreiben. Jacobien Vlasman nutzt sämtliche Ausdrucksmöglichkeiten der menschlichen Stimme. Ihr Gesang kennt gewissermaßen keine Grenzen. „Mich reizt es, herauszufinden, was für Sounds ich mit der Stimme fabrizieren kann“, sagt sie, „die Stimme ist das direkteste Instrument, das es gibt.“
Improvisiert habe sie eigentlich schon immer, erinnert sich die Niederländerin, schon als Klavierschülerin oder als Chorsängerin habe sie aus lauter Erfindungslust die Melodielinien von Bach oder Chopin verändert, modifiziert oder weitergesponnen. Und auch als junge Sängerin scherte sie sich nicht um die klassischen Rollenverteilungen – und übernahm in einer Jazzrock-Band die Rolle eines gesungenen Instruments. „Texte können nicht immer komplett das ausdrücken, was ich aussagen möchte“, erklärt Vlasman.
Die europäische Jazzgesangstradition mag der Bezugsrahmen der in Berlin lebenden Vokalistin, Komponistin, Arrangeurin und Dozentin sein, die bei wesensverwandten Stimmkünstlern wie Maria João, Lauren Newton oder Theo Bleckmann in die Lehre ging. Aber Vlasman ist mindestens genauso so stark geprägt von Nicht-Sängern – etwa von dem Saxofonisten Lee Konitz, dem Vibrafonisten David Friedman, dem Gitarristen Wolfgang Muthspiel oder der Pianistin Julia Hülsmann, bei denen sie Masterclasses besuchte.
Als „beste Jazzsängerin Berlins“ wurde die Vokalistin, die 1999 mit ihrem langjährigen Gitarrenbegleiter Kai Brückner den Studio-Förderpreis des Berliner Senats gewann und 2001 mit dem Berliner Jazz- und Blues-Award ausgezeichnet wurde, vom Tagesspiegel bezeichnet. Aber schon längst ist Vlasman, die ihre professionelle Gesangskarriere nach einem Germanistik-, Romanistik- und Philosophiestudium 1997 in Berlin begann, nicht mehr bloß eine der schillerndsten Stimmen aus der brodelnden Szene der deutschen Hauptstadt.
Spätestens mit ihrer 2008 erschienenen Einspielung „Vitrine Vocale“ in der renommierten Reihe „Next Generation“ des Magazins Jazz thing sorgte sie auch deutschlandweit für Aufhorchen. Die Jazzredaktion des NDR hob das „unglaublich breite Repertoire“ hervor, das Magazin Jazzthetik lobte die „gehaltvollen Eigenkompositionen“, die Rheinische Post sprach gar von „einem Hörgenuss der unvergesslichen Art“. Auf der Aufnahme ist alles zu hören, was die „Laut-Künstlerin“ (FAZ) ausmacht: Wortlos virtuose Höhenflüge, dekonstruierte und originell umgedeutete Jazz-Klassiker sowie zu Herzen gehende Songs, in denen die Textinterpretin in die Rolle von Versehrte und Missverstandene schlüpft wie eine begnadete Schauspielerin.
Mit dem Masterstudiengang EUJAM, der Vlasman von ihrer Berliner Heimathochschule aus nach Amsterdam, Kopenhagen, Paris und Trondheim führte, hat die Sängerin, Komponistin und Arrangeurin ihrem Schaffen endgültig eine internationale Komponente hinzugefügt, die sich nicht bloß auf Festivalauftritte und vertiefende Aufenthalte im gesamten europäischen Raum (u.a. Cheltenham Jazz Festival (GB), mooment (Kopenhagen, Dänemark), Luxemburg Jazz Ralley, Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya in Istanbul) beschränkt. Das von ihr während der Studienzeit entwickelte Oktett mit Musikern aus vier verschiedenen Ländern lebt von einer enormen Ausdrucksvielfalt: Mit wortlosen Gesangslinien angereicherte Texturen à la Maria Schneider stehen da neben düsteren Klangumwölkungen, denen die Vokalistin und Komponistin punktuell durch den geschickten Einsatz von Effektgeräten zusätzliche Dramatik verleiht. In den dichten rhythmischen Gespinsten und der filigranen Harmonie-Architektur ihrer großformatigen Stücke fungiert Vlasman mal als zusätzliche Bläserlinie, mal als Geräuschquelle, mal als dämonische Wiedergängerin aus nie gedrehten Szenen von Fernsehserien wie „Breaking Bad“ oder „Twin Peaks“.
Keine Frage: Das Oktett „Jaco Says Yes“, das vom Berliner Senat mit einem Stipendium für Studioaufnahmen und eine Videoproduktion ausgestattet wurde, ist eines der ungewöhnlichsten Ensembles im derzeitigen europäischen Jazz. Und das perfekte Spielfeld für die stets nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten Ausschau haltende Totalvokalistin Jacobien Vlasman.